Es tut mir so leid für euch Beide!

Ich kann dir eigentlich nur noch den Tipp geben, dass du mal in der TiHo Hannover anrufst.
Die haben täglich eine telefonische Sprechstunde und dort kann jeder anrufen, der spezielle Fragen hat.
Dort hast du wirklich die Experten am Telefon, die dir vielleicht nochmal einen Tipp geben können, woran es liegen sollte.
Die TiHo wird hier bei uns immer herangezogen, wenn alle anderen nicht mehr weiter wissen. Sie sind wirklich auf dem neusten Stand der Forschung.
Hier sind die Zeiten und die Telefonnummer:
Heimtiere
+49 511 953-6803 (Mo/Fr 10.00-11.00 sowie Do 14.00-15.00)

Die Beratung ist auch kostenlos. Du musst halt nur hartnäckig immer wieder versuchen durchzukommen, das kann schonmal schwierig sein und eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.

Die Frage ist ja auch, was macht der Notdienst, so dass es ihm wieder besser geht?
Kannst du die Medis dann nicht mit nach Hause bekommen?

Sind die Zähne denn geröngt wurden?
Kannst du mal fragen, ob sie dir das Röntgenbild per Mail schicken können?
Dann kann Sandra das nochmal ihrer Zahnspezialistin vorstellen.

Das habe ich gerade nochmal bei der Drescher nachgelesen http://www.birgit-drescher.de/kaninchen06.html

Anorexie durch innere Erkrankungen
Durch Erkrankungen der inneren Organe kann es zu Schmerzen, Übelkeit, Untertemperatur, Fieber oder Atemnot kommen, was in zunehmendem Maße auch zu Inappetenz und letztendlich zu einer Anorexie führt. Der erste Eindruck dürfte für den Tierhalter eine abnehmende Aktivität und Bewegungslust bei zunehmender Zurückgezogenheit bis hin zur Apathie sein. Bei genauer Betrachtung lassen eine verspannte und/oder für das Tier ungewöhnliche Körperhaltung, Zähneknirschen oder Schmerzlaute bei Harn- und/oder Kotabsatz auf Schmerzen schließen. Mit erheblichen Schmerzen können Erkrankungen des Harntraktes einhergehen, wobei Entzündungen oder Steine in Nieren, Harnleitern, Blase und Harnröhre zu heftigsten Koliken führen können. Ebenfalls können akute oder chronisch immer wiederkehrende Unterleibsschmerzen durch entzündliche oder tumoröse Prozesse an der Gebärmutter und/oder an den Eierstöcken zu unterschwelligen, dauerhaften Schmerzzuständen oder auch akuten Koliken führen.
Wenn auch Kaninchen und Nagetiere generell nicht erbrechen können, eine Übelkeit können sie dennoch empfinden. Diese tritt bei Erkrankungen der Leber im fortgeschrittenen Stadium auf und ist in der Regel therapieresistent. Im Zuge von Verschlüssen des Magens oder Darms durch Haaransammlungen (Bezoare), feststeckende Fremdkörper oder den Darm komprimierende Tumore entsteht das Bild des Darmverschlusses (Ileus) mit Übelkeit, vermehrter Wasser- und eingestellter Futteraufnahme.
Durch akute Herz-Kreislaufschwächen sowie bei Vergiftungen kommt es zur Untertemperatur durch einen Abfall der Körpertemperatur unter 36 °C. In diesem Zustand wird die Nahrungsaufnahme ebenso eingestellt wie auch bei Fieber über 40 °C, verursacht durch hohe Umgebungstemperaturen im Sommer (Hitzschlag), akutes Nierenversagen oder akute Wurmfortsatzentzündung (Appendizitis) des Kaninchens bei Pseudotuberkulose (Rodentiose, Nagerpest).
Durch Einengung der Lungen und damit einhergehender Reduzierung des Atmungsraumes, bedingt durch Infektionen des Atmungstraktes oder durch tumoröse Prozesse, kann es zur Atemnot des Tieres kommen, was sich deutlich angestrengter Atmung zeigt. In gesteigertem Zustand wird der Kopf in den Nacken gelegt und im Finalstadium durch den Mund geatmet. Eine Nahrungsaufnahme ist dem Tier in diesem Stadium auf keinen Fall mehr möglich.

Kaninchen und Nagetiere zeigen immer erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien Symptome, um nicht als krank erkannt und aus der Tiergruppe ausgestoßen zu werden. Folglich ist jedes veränderte Futteraufnahmeverhalten eines Tieres immer ein Anlass für eine gründliche Untersuchung und Hinterfragung der vielfältig möglichen Ursachen. Eine länger als zwei bis drei Tage andauernde Anorexie führt bei diesen Tierarten bereits zu einer inneren Vergiftung (Ketose) mit der Folge von Untertemperatur. Daher muss jedes Tier mit Anorexie baldmöglichst dem Tierarzt vorgestellt werden, um die Ursache abzuklären und das Tier entsprechend behandeln zu lassen.

Och Mensch. Das tut mir wirklich sehr leid Sandra und du hast völlig recht, du kannst ihn nicht ständig zum Notdienst schleppen, das ist für ihn nichts durch den permanenten Stress dem er dann ausgesetzt ist und für dich auch nicht. Ich würde dir den Rat geben, dich mit allen Medikamenten einzudecken, die du für den Notfall benötigst. Dazu gehört Novalgin, Sab Simplex, ein möglichst entgasendes Öl wie Herbi Colan, evtl MCP und Homöopathika wie Nux vomica hom. , Carduus comp. . Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Klinik eine massive Herzinsuffizienz festgestellt. Ich schrieb schon, dass ich annehme, dass durch die mangelnde Sauerstoffversorgung zu viel Luft in den Verdauungstrakt gelangt und dadurch bedingt Bauchprobleme auftauchen. Warum er kein Herzmedikament bekommt kann ich nicht beurteilen, da solltest du noch mal nachfragen.
Meines Erachtens ist Walter ein massiv krankes Tier bei dem du, auch wenn es sich unschön anhört, nur noch Schadensbegrenzung vornehmen kannst wenn ein akutes Problem wie Inappetenz auftritt. Wäre es mein Tier würde ich ihn komplett zur Ruhe kommen lassen und ihn mit Medis versorgen wenn es nötig ist und den Dingen seinen Lauf lassen, denn was anderes kann der Notdienst auch nicht machen. Ich denke, du hast schon alles abchecken lassen was geht. Ich kann natürlich gerne auch ein Bild vom Zahnapparat zur Beurteilung an meine Tierärztin schicken, denke aber nicht dass das Problem ist. Weiter kann ich dir anbieten, dass wir mal telefonieren und nochmal in Ruhe alles besprechen.

Ja die Befürchtung habe ich auch, man kann es ihm nur noch schön machen, die Schübe kommen ja in kurzen Abständen, also geht es ihm wohl leider definitiv nicht gut

Danke ihr Lieben für eure Antworten und Anteilnahme. Das mit der Luft im Verdauungstrakt klingt logisch Sandra und ich denke das wird es auch sein in Verbindung mit der Leber (Unwohlsein und auslösende Koliken) sowie es auch Frau Drescher in ihrem Text den Ivonne kopiert hat schreibt. Im Prinzip passt alles, auch das mit dem Temperaturabsturz etc. pp. Die Organe machen einfach nicht mehr ihren Dienst...

Ihr habt Recht, wir haben jetzt alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Im Prinzip kann die Tierärztin auch nicht mehr machen wie ich und es ist letztlich nur jedes Mal Stress für ihn. Darum werde ich mir und Walter den Druck rausnehmen mit gleich zum Tierarzt fahren. Ich hab so ziemlich alles da was ich im Notfall bräuchte und werde einfach noch ergänzen. Ich werde es dann schon spüren, wenn es gar nichts mehr bringt, wenn nichts mehr greift und ich den letzten Schritt gehen muss.
Am Sonntag hat er sich nach einigen Malen Sab, Novalgin und Zufüttern wieder gefangen. Montag morgen und heute früh war er nochmal unterkühlt und brauchte Anlaufszeit, hat sich aber rasch gefangen und im Moment schläft er zwar hauptsächlich, wirkt aber wach wenn ich zu ihm komme und er frisst auch wieder gut. Ich muss mich jetzt einfach damit abfinden, dass er so krank ist. Bisher hatte ich halt die Hoffnung, dass es sich einstellt. Nun mache ich ihm einfach noch eine schöne Zeit...

Was und wofür ist carduus comp?

Ich hab mir jetzt auch noch zwei tolle Bücher gekauft über Homöopathie und alternative Heilmittel für Kaninchen. In dem einen hab ich auch schon tolle Tipps gefunden für zB leberbedingte Verdauungsstörungen. Jetzt schau ich einfach was ihm noch gut tut.

Ich finde, das ist die richtige Entscheidung und es ist toll, dass du ihm die Zeit, die er hat, noch so schön wie möglich machen möchtest!
Ich denke auch, so könnt ihr beide viel stressfreier und ruhiger leben und du kennst dich ja auch prima aus und kannst im Notfall reagieren. Mehr macht der Not- TA auch nicht.

Genau. Jetzt muss ich nur schauen dass das mit den Parasiten nicht zum Problem wird. Heißt ein Tierarztbesuch steht noch an aber vielleicht reicht auch eine Fellprobe. Das steht morgen auf dem Plan.

Würdet ihr ihm eine VG zumuten? Ein schöner Lebensabend gestaltet sich mit Freundin schöner aber es ist halt nochmal ne Stresssituation. Mit Nele war er überfordert und wollte seine Ruhe aber er genießt es wenn ich ihn kraule - er braucht schon Nähe das merk ich.

Ich denke auch, wenn er sich jetzt mit Hilfe der Medis und deiner Pflege etwas stabilisiert, dann wäre es für ihn schon sehr schön, wenn er eine Freundin bekommen könnte, die einfach bei ihm sein kann, damit er nicht alleine ist.
Ich würde wenn, dann auf jeden Fall ein Handicap- Kaninchen nehmen, damit die VG nicht so heftig wird. Ein gesundes Tier würde ich nicht dazusetzen, denke ich.

Hallo Sandra,
es tut mir alles total Leid mit Walter....durch deine Geschichten ist er mit Sicherheit nicht nur mir sehr doll ans Herz gewachsen. Und Hut ab! Du kümmerst dich rührend um den Kleinen! Ich hatte gelesen, dass Alex so lieb war und dir die Adressdaten von unserer Tierklinik gegeben hatte. Solche Situation in der du steckst ist immer sehr schwer, für das Kaninchen und für einen selbst. Ivonne hatte dir geraten sich an die Tierärztliche Hochschule in Hannover zu wenden, das wäre auch meine letzte Wahl für Amadeus gewesen, bevor er seine große Augen-OP hatte (beide Seiten Nickhaut und Tränendrüsen entfernt). Ich würde es entweder dort versuchen ihn vorzustellen, oder ich gebe dir noch mal zwei Adressen von Tierärzten an denen du dich wenden kannst:

Frau Dr. Monika Hund (TA, die Amadeus operiert hatte, sie ist Spezialistin für Augen- und Zahnheilkunde)
Sie ist sowohl in der Tierklinik in Norderstedt als auch in der Tierärztlichen Praxis in der Rothenbaumchaussee 195 in 20149 Hamburg anwesend, Tel.: 040-45 17 72.
Ihre E-Mail-Adresse lautet: DrMonikaHund@aol.com
Ihre Notfall-Handy-Nr.: 0151-22 66 22 11

Sie ist einfach ein Engel und auf Ihrem Gebiet die Beste weit und breit, und wenn du dich dafür entscheiden solltest, wird man bestimmt eine Lösung finden, wie man den Kleinen zur Not auch hier vor Ort vorstellen könnte...

Des Weiteren würde ich dir sonst gerne noch eine weitere Adresse geben, von einer mobile Tierärztin (die 2 Jahre an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gearbeitet hat!)
Sie war jetzt auch bei Amadeus letztens und hat ihm ohne Narkose seine Zähnchen gemacht! Und ich war begeistert von ihr! Ich habe noch nie eine Tierärztin gesehen, die das ohne Narkose so lieb gemacht hat! Sie hat das dort gelernt und arbeitet auch z.B. mit Heel-Produkten usw., ist einer alternativen Heilmethode also nicht abgeneigt!
Hier ihre Daten:
TA Frau Kirsten Meyer
Tel.: 04106-70 69 605
Handy. 0173-18 50 243
E-mail: info@bluemoon-motap.de
Website: www.bluemoon-motap.de
Sie würde ich ebenfalls auch noch kontaktieren, per E-Mail geht das wunderbar bei ihr! Vielleicht habe ich dir damit noch etwas helfen können? Fühl dich lieb
Ich drücke dir, wie Amadeus auch die Daumen und Pfötchen, das es Walter bald besser geht!
Liebe Grüße, Sabrina

Das tut mir sehr leid für Euch! Ich kann nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Flocke hatte ja "nur" E.C. - sie hat innerhalb 3 Jahren immer mehr aus ihrer Nahrung aussortiert: erst fraß sie kein Heu mehr, dann keine Karotten mehr, später keine Wiese mehr usw. - zum Schluss blieb nur noch getrocknetes Sellerie-Leckerchen übrig und es mußte zugefüttert werden. 100mal wurden die Zähne kontrolliert - und es war nichts zu finden. Man vermutete, daß ihre Augen Schmerzen verursachen und sie deshalb vielleicht nichts fraß - als das eine dann wegen Veränderung dringen raus mußte ......... fraß sie noch immer nicht wirklich. Nach einer Panacur-Behandlung fing sie auf einmal wieder an für einige Wochen, dann wurde es wieder weniger ................. ich will hier nicht die ganze Geschichte aufschreiben .............. ich hatte sie 1 Jahr lang bei mir in Pflege und ich mußte immer wieder zufüttern - ich wußte nie wie es ihr im nächsten Moment geht ........... immer wieder hatte sie winzig kleine harte Kegel und die Verdauung machte schlapp - ich wußte oft nicht mehr war das Ei oder das Huhn zuerst da. Irgendwann mußte das zweite Auge wegen akuter Veränderung raus. Zwischendurch leichte E.C.-Anfälle mit Schieflage was meist nach paar Tagen wieder weg war. Sie war ein absoluter Pflegefall bis zum Schluss und ich war sehr, sehr oft mit ihr beim Tierarzt. Sie ist erst vor 3 Wochen verstorben. Und Flocke hatte "nur" E.C. - ihr Herz war gesund. Walter ist doppelt belastet. Hat Walter auch Wasser auf Lunge/Herz? Wenn er so stark herzkrank ist, warum bekommt er dafür kein schulmedizinisches Mittel? Diese Frage stellt sich bei mir nur aus reinem Interesse, weil bei meinen Tieren bisher nur in leichten Fällen oder als Zusatz Craetegus usw. gegeben worden ist, nicht bei starker Beeinträchtigung.

Ich wünsche Dir viel, viel Kraft, es ist nicht leicht - ich weiß es. Man will alles richtig machen und weiß oft nicht mehr wie. Höre auf Dein Herz, es wird Dir bei den Entscheidungen helfen - ganz sicher. Manchmal wird uns die Entscheidung vom Tier auch abgenommen - dann ist es auch o.k.

Alles, alles Liebe und Gute,

Sabine