Eins meiner Schweinchen hat seit längerem tränende Augen. Die Tierärztin meinte direkt, dass es wahrscheinlich die Zähne sind und hat mir ein Antibiotikum mitgegeben. Damit wurde es zunächst besser, dann aber wieder schlechter. Dann wurde geröntgt und Schweinchen hat tatsächlich ganz viele entzündete Zahnwurzeln, der ganze Oberkiefer ist voller Eiter :/. Habe dann nochmal ein anderes Antibiotikum gegeben, wodurch es etwas besser wurde, aber ganz geheilt werden kann das so sicher auch nicht. Vom Zähneziehen riet mir die Tierärztin ab, dann könnte Schweinchen gar nicht mehr futtern. Ihr geht es übrigens trotz allem sehr gut, sie ist fit wie immer und isst viel. Hat nur etwas abgenommen. Was meint ihr, soll ich jetzt einfach nichts mehr machen, solange es ihr gut geht? Oder gibt es noch irgendeine Möglichkeit?
Also 6 Zähne bei einem Schweinchen sind ne Menge. Dann scheinen ja mehrere Zahnreihen betroffen. Wie alt ist denn dein Fellchen? Dass das Schweinchen nach einer OP nicht mehr fressen kann muss nicht sein. Wenn die OP gut gemacht ist und alles ausgeheilt ist sollte das eigentlich kein Problem sein. Aber natürlich kann es auch sein, dass es das Fressen einstellt und man lange zufüttern muss. Wenn es allerdings jetzt immer noch super frisst und es ihm ja scheinbar sehr gut ist wäre abzuwägen ob man die Entzündung mit einem Antibiotikum und einem Schmerzmittel in Schach halten kann. Wenn die Entzündung weiter fortschreitet und der Kieferknochen in Mitleidenschaft gezogen wird wird das Schweinchen das Fressen irgendwann einstellen. Ich finde 6 Zähne auch ne Menge und würde wahrscheinlich nicht operieren lassen und den Rat deiner TÄ beherzigen.
Sie ist 5 Jahre alt glaube ich, also auch nicht mehr die Jüngste. Das Problem ist auch, dass die Entzündung nur im Oberkiefer ist, und wenn man die Zähne dann zieht, werden die unteren ja nicht mehr abgenutzt :/. Die Tierärztin meinte, dass es gut ist, dass der Eiter durch die Augen abfließt und sich nicht irgendwo anstaut. Kann man denn Antibiotikum quasi dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum geben?
Ja das wäre das nächste Problem. Die Gegenspieler müssten in regelmäßigen Abständen gekürzt werden. Bei älteren Tieren sind die Abstände meist länger da das Zahnwachstum hier langsamer verläuft. Solange der Eiter flüssig, flockig ist und abfließen kann ist die Sache im Rahmen. Schreitet die Entzündung fort kann dieser zähflüssig werden, den Tränenkanal komplett verschließen oder es besteht die Möglichkeit einer Abszessbildung hinterm Auge. Eine systemische Antibiose sollte nicht dauerhaft verabreicht werden, dadurch wird die Darmflora zu sehr geschädigt und die Sache kann schlimmer werden. Da hier auch irgendwann ein chronisches Stadium erreicht wird nützt das auch nicht mehr viel. Was ihr noch versuchen könnt sind antibiotische Augentropfen wenn der Eiter dickflüssiger wird. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass diese, dadurch dass die Ursachen bzw. die Entzündungsherde weiterhin vorhanden sind, nur ein wenig Linderung schaffen können. Ich persönlich würde dein Fellchen einfach solange es gut frisst, glücklich und zufrieden ist so lassen. Ich kenne Tiere die mit sowas noch Jahre gelebt haben. Wenn du merkst es wird wieder schlechter kann man ja über eine weitere, zeitweise systemische Antibiose nachdenken und es versuchen so zeitweise in den Griff zu bekommen. Bei Schweinchen ist das ja noch ätzender als bei Kaninchen. Die vertragen ja noch viel weniger an Medis, vor allem an Antibiotikum.
Danke für die ausführliche Antwort! Es ist echt immer doof, wenn ein Tier etwas hat, was nicht wirklich geheilt werden kann, dann ist's immer schwierig abzuwägen, ob man was macht, wenn ja was, usw... Aber dann warte ich wohl erstmal ab. An ihrem Verhalten lässt sich auch absolut keine Veränderung feststellen, sie leidet also sicherlich nicht darunter. Morgen geh ich nochmal zur Tierärztin (jetzt hat beim Böckchen Probleme, dreckiger/nasser Hintern und dickes Füßchen...) und bespreche mit ihr nochmal, wie es weitergehen soll und worauf ich achten muss/ab wann man vielleicht doch nochmal Medikamente geben muss. Die beiden Antibiotika, die sie bis jetzt bekommen hat, hat sie übrigens beide total gut vertragen, ihr Kot blieb ganz normal, obwohl ich nichtmal Darmbakterien gegeben habe :). Da war ich selber total überrascht, aber ist gut zu wissen, falls es doch nochmal schlimmer werden sollte.
Ja das stimmt. Es ist immer ziemlich schwer zu entscheiden was das Richtige ist für das Tier. Je kleiner das Fellchen desto schwieriger ist die ganze Sache mit den Zähnchen. Ich drücke euch die Daumen und bin sicher dass ihr die richtige Entscheidung für das Schweinchen treffen werdet. Deine Tierärztin ist dir da sicher eine gute Stütze und wird dich gut beraten. Interessehalber: Welche AB´s hat das Schweinchen bekommen und gut vertragen? Das ist super, gerade Schweinchen reagieren ja voll oft mit Verdauungsproblemen auf Antibiotika. Gute Besserung auch für dein Böckchen!
Danke ihr zwei! Die Antibiotika waren Veraflox und Novadox. Die Tierärztin meinte, beide seien recht neu auf dem Markt und sollen eben sehr gut verträglich sein, das Novadox hat sie sogar aus Holland bestellt.
Okay Danke. Das Veraflox wurde von meinem damaligen Zahnschweinchen leider gar nicht gut vertragen. Das Novadox sagt mir soweit nix. Muss ich nachher mal ergoogeln.
Glueckliche Kaninchen
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20.07.2014 14:41
KaninchennärrIn
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Kaninchenfreak
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