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Seite: Grundsätzliches zur Ernährung ![]() Wissenswertes zur Kaninchenernährung Kaninchen sind Pflanzenfresser und zählen dabei zur Gruppe der Blattfresser, das heisst, sie bevorzugen in der freien Natur die blättrigen Bestandteile von Kräutern, Gräsern oder grünen Landpflanzen. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, vorrangig diese Nahrungsmittel zu verdauen. Grundnahrungsmittel für Kaninchen sollten deswegen immer frische Wiesenpflanzen sein. Aber auch Wurzeln, Pilze und im Sommer Getreideähren gehören durchaus in ihr Futterspektrum. Kaninchen essen bis zu 80x kleine Mahlzeiten am Tag. Die Verdauung eines Kaninchens läuft anders ab als beim Menschen. Während beim Menschen die verdauten Speisen weitergeleitet werden, verfügt das Kaninchen über eine geringe Muskulatur, so dass Nachschub benötigt wird, damit das Kaninchen keine Verdauungsprobleme bekommt. Es ist also wichtig, dass unsere Kaninchen immer ausreichend Futter zur Verfügung haben, um mümmeln zu können. Eine rationierte Fütterung oder "Fastentage" sind also nicht angebracht! Optimal ist es, die Fütterung der Jahreszeit und Vegetation anzupassen. Das heißt im Frühjahr und Sommer artenreiche Wiese als Hauptbestandteil der Ernährung füttern. Die Menge an gefressenem Heu wird dann auch deutlich zurückgehen. Im Gegensatz zum Heu enthalten die Wiesengewächse auch viel mehr eingelagertes Wasser und Nährstoffe und sind deswegen gesünder für die Kaninchen, weil sie ihrem natürlichem Fressverhalten entsprechen. Ab dem Herbst kann dann wieder auf mehr Heu zurückgegriffen werden. Auch die Kaninchen in der Natur erleben dann eine futterarme Zeit, viele Pflanzen sind dann nicht mehr oder nur noch in kleinen Mengen verfügbar. Zusätzlich sollte in der kalten Jahreszeit viel blattreiches Gemüse und Gemüsegrün, frische Kräuter und etwas Obst und Knollengemüse gefüttert werden. Bei Bedarf zu einer energiereicheren Kost können auch Saaten ergänzt werden. Da Kaninchen ständig nachwachsende Zähne haben, sind sie darauf angewiesen, dass sie rohfaserreiche Nahrung bekommen (also am besten Wiese oder Heu in ganzen Halmen), da die Zähne durch die Mahlbewegungen bei der Futteraufnahme abgeschliffen werden. Es ist ein Mythos, dass die Zähne sich durch hartes Brot abreiben! Brot ist durch die enthaltenen Inhaltsstoffe schädlich für die Kaninchen und hat überhaupt keinen Nutzen für den Zahnabrieb, da es viel zu weich ist. ![]() Kaninchen können selektieren Die Beobachtungen in freier Wildbahn zeigen, dass Kaninchen sehr genau selektieren können, welche Pflanzen gut für sie sind und welche (Heil-) Wirkungen sie haben. Schon als Jungtiere lernen die Kaninchen durch die Informationen in der Muttermilch und den Kot der Häsin ihre späteren Fresspflanzen kennen. Denn wenn sie mit ca. 3 Wochen das Nest verlassen sind sie auf sich alleine gestellt und müssen ohne Hilfe der Mutter geeignete Futterpflanzen finden. Sie haben fein ausgebildete Sinne durch die sie Inhaltsstoffe und auch Pflanzengifte wahrnehmen können. Mit einem Probebiss testen Kaninchen häufig die Pflanzen auf ihre Inhaltsstoffe. Kaninchen können sehr genau selektieren, welche Pflanzen ihnen gut tun und ihnen helfen gesund zu bleiben. Man muss also keine Angst haben, dass Kaninchen z.B. zu viele Kräuter essen und dann, wenn es im Krankheitsfall darauf ankommt, die Kräuter nicht mehr ihre Heilwirkung entfalten. Eher im Gegenteil kann man davon ausgehen, dass die Kaninchen, deren Ernährung auf Kräuter ausgelegt ist, durch dieses Essverhalten dafür sorgen, dass Krankheiten erst gar nicht entstehen. Sie zeigen sich dabei als echte Experten, denn auch die Wirkstoffe giftiger Pflanzen können Kaninchen bei Krankheiten gezielt für ihre Genesung einsetzen. Wichtig dafür ist jedoch, dass die Kaninchen selektieren können! Haben sie die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Pflanzen zu wählen (z.B. bei naturnaher Gartenhaltug), dann stellen die Feinschmecker- Kaninchen sich ein vielseitiges und für sie gesundes "Menü" zusammen und halten sich dadurch gesund. Gefährlich wird es erst, wenn Kaninchen nicht wählen können, wenn sie also Giftpflanzen verfüttert bekommen und keine Wahlmöglichkeiten haben. Diese Pflanzen und auch einige wenige, die auch für Kaninchen hochgiftig sind und dringend aus dem Garten entfernt werden sollten, findest du auf unserer Liste der Giftpflanzen. Ernährung in der Heimtierhaltung Die Ernährung unserer Hauskaninchen weicht oftmals noch oft von dieser naturnahen Fütterung ab. Uns wird von der Futtermittelindustrie "Wellness- Futter" angepriesen und die Zoogeschäfte sind voll verschiedenster "Leckerlies". Zudem wohnen viele mitten in der Stadt und haben das Gefühl, es ist ihnen gar nicht möglich, ihre Kaninchen so naturnah zu ernähren. Was sind die Möglichkeiten, die Kaninchen trotzdem gesund zu ernähren? Zuerst einmal die wichtigste Grundlage: kein getreidehaltiges Trockenfutter! Und am besten gar kein Trockenfutter! Es wird dich nun verwundern, da doch gerade im Fachhandel besonders viele Futtersorten angeboten werden, die Getreide enthalten, warum Kaninchen nun ausgerechnet dies nicht essen sollen... In der freien Natur gehört Getreide nicht zum natürlichen Futterspektrum der Kaninchen- sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Blättern, Früchten oder Rinden. Getreideähren erreichen sie nur zu bestimmten Jahreszeiten. Wenn sie dann die ganze Ähre, das Korn und Spelz fressen, dann kann es ihr Körper in diesen doch eher geringen Mengen verwerten. Auf dem Weltmarkt jedoch ist Getreide ein günstiger Rohstoff, der ansehnlich verpackt, sich seit Jahren als vermeintlich gutes Futtermittel für Kaninchen in den Läden hält. Augenscheinlich fressen die Kaninchen dieses viel zu energiereiche Futter gerne, kann doch ihr Magen- Darmtrakt die für sie schädlichen Inhalte (das Getreide ist jetzt zermahlen und damit nicht mehr verwertbar für Kaninchen!) zunächst ausgleichen. Langfristig wird jedoch ihre physiologische Darmflora zerstört. Spätere Folgeerscheinungen, wie chronische Durchfälle und Zahnprobleme werden leider viel zu selten mit dem getreidehaltigen Futter in Verbindung gebracht. Deswegen solltest du, wenn du deine Kaninchen nicht dauerhaft von Wiesengewächsen und -kräutern ernähren kannst, dich an die Hauptfuttermittelgruppen halten, um deinen Kaninchen eine umfangreiche Ernährung zu bieten. Je weniger nahrhafte Wiesennahrung du zur Verfügung hast, desto mehr solltest du auf eine sehr gute Heuqualität achten, angereichert mit vielen Wiesenblumen- und -kräutern. Zudem solltest du abwechslungsreiches blättriges Grünfutter und Gemüse füttern. Frische Kräuter, Zweige mit Blättern und Obst sollten ebenso nicht auf dem Speiseplan fehlen. Quellen: www.kaninchenwiese.de www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de http://www.respektiermich.de ![]() ![]() ![]() |