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Kaninchenzähne und Zahnerkrankungen

Kaninchenzähne wachsen lebenslang und werden durch den Kauvorgang abgenutzt. Kaninchen besitzen im Oberkiefer 2 Schneidezähne (auch Inzisivi genannt), hinter denen sich nochmal je ein kleiner Stiftzahn befindet. Die Schneidezähne des Unterkiefers greifen zwischen die des Oberkiefers und die Stiftzähne. Des Weiteren befinden sich im Oberkiefer auf jeder Kieferseite je 6 und im Unterkiefer je 5 Backenzähne.
Die Abnutzung der Schneidezähne erfolgt durch die typische Nageaktivität, sowie den natürlichen Kauvorgang, bei dem die Schneidezähne immer wieder gegeneinander reiben. Die mahlenden Kaubewegungen werden dadurch ermöglicht, dass das Kiefergelenk als Schlittengelenk ausgebildet ist.

Zahnerkrankungen kommen bei Kaninchen dennoch sehr häufig vor, daher sollten Maulhöhle und Zähne regelmäßig und gründlich untersucht werden. Um alle Backenzähne und Schleimhautstrukturen begutachten zu können bietet sich eine spezielle Mundkamera an. Diese lässt sich gut ins Mäulchen einführen, auf einem Bildschirm lässt sie die Mundhöhle dann sehr deutlich und gut darstellen. Bei der Untersuchung achtet man auf Fehlstellungen, übermäßiges Wachstum sowie Kanten- und Spitzenbildung der Zähne und jeder Zahn wird auf Lockerungen überprüft. Weiterhin achtet man dabei auf Verletzungen und Entzündungen der Schleimhäute sowie auf Eiteransammlungen.

Auch mittels Otoskop lassen sich die Zähne meist gut beurteilen. Ein Maulspreizer sollte im wachen Zustand nicht angewendet werden, da es häufig zu Verletzungen kommt (abbrechende Zähne bis hin zu Kieferbrüchen). Alternativ kann der Tierarzt aber einen Wangenspreizer verwenden.

Kaninchenzähne sollten ausnahmslos geschliffen und nicht geknipst werden! Durch das Knipsen können an den Zähnen Haarrisse entstehen, die im schlimmsten Fall zu Abszessen führen. Vorderzähne sollten immer mittels Trennscheibe korrigiert werden, Backenzähne mit einer Feile.



Kaninchen Jimmy bei der Zahninspektion



Mögliche Symptome, die für Zahnprobleme sprechen könnten:

- Durchfall (durch ungenügendes Kauen oder wenn das Kaninchen nur weiche, rohfaserarme Nahrung aufnimmt, kommt es zu Fehlgärungen)
- Verdauungsprobleme, Bauchgluckern, Bauchweh, Fressunlust, Apathie
- Mangelnde oder gar fehlende Futteraufnahme, auffallend selektiertes Fressen
- Das Futter fällt wieder aus dem Mäulchen
- Nasses Fell im Kinn- und Halsbereich (sabbern…)
- Tränen der Augen, sonstige Augenauffälligkeiten (weißer Ausfluss, Rötung…)
- Schnupfensymptome (insbesondere bei eitrigen Zahngeschichten)
- Abszessbildung am Kinn / Hals (wird als Knoten oder Geschwulst wahrgenommen)

Beim Auftreten dieser oder anderer Krankheitssymptomen ist das Kaninchen umgehend einem Tierarzt vorzustellen.

Hier die Empfehlung zur Zahnbehandlung von Kaninchen von der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde
Empfehlung zur Zahnbehandlung



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