Glückliche Kaninchen - darum sind wir aktiv

Hand in Hand wurde uns schnell klar, dass es schön und hilfreich ist, zusammen zu arbeiten. Und so verfolgen wir das gleiche Ziel: Gemeinsam stark im Tierschutz!
Ramona:Im Juli 2003 zog mein erstes Kaninchen, Sunny (7 Wochen), bei mir ein. Obwohl ich damals mehrere Bücher gelesen hatte und glaubte, dass ich damit sehr gut informiert war, weiß ich heute, dass ich eine Menge Fehler gemacht habe. Vom Kauf im Zoogeschäft, über falsches Futter (getrocknetes Brot, Trockenfutter, Salzleckstein) bis hin zur Einzelhaltung im Käfig. Als Sunny dann da war, merkte ich schnell, dass sie sehr viel Auslauf brauchte also gab es den in der ganzen Wohnung. Wenn ich nicht da war musste sie allerdings wieder in den Käfig. Sie wohnte 4,5 Jahre ohne Partner. Aus ihrem Käfig wurde im Laufe der Zeit ein kleines Gehege (ca. 2qm). Nachdem ich mich immer weiter im Internet informiert habe, wurde mir klar, dass als erstes ein Partner her musste. Im Februar 2008 zog dann Gizmo ein, den ich von einer Bekannten übernommen hatte. Die Ernährung hatte ich vorher, dank meiner Tierärztin, bereits umgestellt, so dass es nichts getreidehaltiges mehr gab und jede Menge Frischfutter. Leider war Sunnys Darmtrakt durch die falsche Ernährung so gereizt, dass sie zeitlebens zu Durchfall neigte. Mir haben oft meine Intuition und ein guter Tierarzt geholfen. Leider hat nicht jeder dieses Glück. Deshalb möchte ich so viele Menschen wie möglich beraten, so dass kein Kaninchen mehr falsch gehalten und ernährt wird. Das ist meine große Motivation.

Steffinsky:Meine Liebe zu Kaninchen begann vor ein paar Jahren mit einem Fundtier. Eilig wurde herangeschafft, was der „Fachhandel“ so bietet. Dass die Kleine trotzdem nicht glücklich war, zeigte sie deutlich. Nachts wurde am Käfiggitter gerappelt, anstatt Streicheleinheiten zu genießen, waren meine Hände der Feind, den es wegzubeißen galt. Im Internet fand ich ein Forum, das zur Kaninchenhaltung informierte und mir wurde klar, kaum etwas von dem, was Kaninchen zum glücklich sein brauchen, bot ich ihr. Jede Verbesserung meiner Haltung belohnte die Kleine mit Freudensprüngen und wachsender Zutraulichkeit. Einen Partner hat sie leider nicht mehr erlebt. Ganz plötzlich wurde sie krank. Mir fehlte die Erfahrung zu erkennen, was sie hatte und keiner der von mir damals aufgesuchten Tierärzte konnte oder wollte uns helfen. Inzwischen ist die Vorstellung, ein Kaninchen allein im Käfig zu halten für mich unerträglich. Oft denke ich zurück und bin traurig, dass Flocke nicht das erleben durfte, was meine Kaninchen nun genießen können. Kaninchen brauchen meine Stimme, weil ihr Verhalten aus Unwissenheit leider immer noch zu oft missverstanden wird und ihre Bedürfnisse nicht erkannt werden. Sicher kann ich nicht jedem Kaninchen helfen aber doch mit meinen Erfahrungen einigen Wollsocken und ihren Haltern zu einem glücklicheren Miteinander verhelfen.

Johanna Märzhase:Meine ersten Kaninchen zogen 2005 bei mir ein. Trotz "Fach"literatur lebten die beiden in einem viel zu kleinen Stall und fraßen Trockenfutter. Beides wurde leider ausdrücklich empfohlen. Schnell habe ich gemerkt, dass das so alles andere als okay ist und seitdem hat sich glücklicherweise viel getan hat. Heute leben bei mir zwei Kaninchen in einem großen Innengehege und werden artgerecht ernährt. Über die Jahre habe ich einiges an Erfahrung gesammelt und mir viel Wissen angelesen, was ich gerne weitergeben möchte, um vielen Kaninchen zu einem artgerechten Leben zu verhelfen und so auch ihren Haltern zu zeigen, wie sie viel mehr Freude an den fröhlichen Langohren haben können. Denn in einem spannenden, großen Gehege zeigen diese tollen Tiere erst ihr ganzes Verhaltenrepertoire. Vor 10 Jahren waren Käfige leider noch selbstverständlich, heute merke ich immer mehr, wie ein Umdenken stattfindet und viele Menschen schon wissen, dass es besser geht. Darüber freue ich mich sehr, und ich hoffe, dass diese Entwicklung genauso weitergeht! Hier seht ihr Flocke und Socke und ihr Gehege:

Sylvia:Als 2000 das erste Kaninchen, das Klementinchen, bei mir einzog, habe ich auch noch so einiges falsch gemacht, wie die meisten. Klementinchen lebte lange alleine, einen Käfig gab es auch, der zwar immer offen war, aber eben nur, wenn ich zuhause war. Es dauerte etwas, dann kam Bounty als Partner für Klementine – ja, und wenn man dann sieht, wie anders sich die Kaninchen ausleben, wenn sie Artgenossen haben, tut es einem nur leid, dass man es nicht von Anfang an so gemacht hat. Der Käfig verschwand dann auch ganz schnell. Wir haben ein Gehege im Wohnzimmer, das auch in Ausnahmefällen mal zugemacht werden kann, ansonsten leben meine Kaninchen in freier Wohnungshaltung – es gibt für mich nichts Schöneres, als die Wackelnasen um mich zu haben, wann sie es wollen, egal, ob ich in der Küche bin, im Wohnzimmer fernsehe oder mit einem spannenden Krimi im Bett liege. Ich habe immer versucht, mich weiter zu informieren, meine Haltung, die Ernährung usw. zu optimieren, auf dem neuesten Stand des Wohlergehens für Kaninchen zu sein; da bin ich sehr dankbar für die Hilfe, die ich bekommen habe, sei es durch persönliche Gespräche, sei es durch fundierte Informationen im Internet. Man lernt nie aus, daher ist es immens wichtig, sich immer wieder auszutauschen, immer am Ball zu bleiben. Kaninchen führen leider auch heute noch ein Schattendasein in der Heimtierhaltung: viele sind noch immer der Meinung, sie seien unkompliziert und leicht zu halten, die Meinung, Kaninchen seien ideale Tiere für Kinder hält sich leider auch noch, auch die Ansicht „früher haben wir das auch so gemacht“ ist nicht totzukriegen. Hier ist Beratung und Aufklärung sehr wichtig. Da ich einiges an Erfahrungen gemacht habe im Laufe der Jahre, möchte ich diese gerne weitergeben und anderen helfen, damit auch ihre Kaninchen glückliche Kaninchen werden. Bei den Glücklichen Kaninchen bin ich aktiv, weil auch menschlich alles stimmen sollte und man sich in der Initiative, in der man sich engagiert, auch wohlfühlen möchte. Das ist hier eindeutig der Fall. Hier ein paar Bilder meiner Liebsten, derzeit teilen und bereichern Lily, Luzian, Paulchen und Zora mein Leben.

Josy:Mein erstes Kaninchen hatte ich, als ich 12 Jahre alt war und damals machte ich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Es war eine klassische Kinderzimmerhaltung, wie sie nicht sein sollte, weshalb Cleo auch nicht lang bei mir war. Mit 18 Jahren zogen dann durch Zufall die nächsten Kaninchen ein, aus einem Pappkarton vor einem Supermarkt. Auch hier habe ich zu Beginn viel falsch gemacht aber belas mich Stück für Stück und so wurde aus einem Käfig am Ende ein großes Außengehege in meinem Garten. 2017 stieß ich zu den Glücklichen Kaninchen und seitdem versuche ich vor allem nicht mehr gewollten Tiere ein Zuhause zu geben. So leben bei mir im Moment 2 Deutsche Riesen aus einer Schlachtauflösung (Amelie und Louis) in Außenhaltung; 2 kleine Zwergwidder Zuhause, Fred aus dem Pappkarton und Edda aus einer Kinderzimmerhaltung; BamBam kam von einer Bekannten, weil er nicht mehr gewollt wurde und lebt mit seiner Partnerin Schmubi bei meiner Schwester. Wenn es der Platz mal zulässt sitzen hier auch manchmal noch Pflegekaninchen, die ich dann weiter vermittel.
Warum bin ich aktiv? Ich merke in so vielen Bereichen meines Lebens, dass Kaninchen gegenüber anderen beliebten Haustieren in Deutschland sehr wenig Beachtung geschenkt wird. Viele Leute denken, es sind einfach zu haltende Tiere, die nicht viel brauchen. Dieses verkehrte Wissen möchte ich gern ändern und die Leute aufklären, damit mehr Menschen verstehen und sehen, was für wunderbare Tiere diese kleinen Wesen in der richtigen Haltung sein können. Es ist für mich wichtig, einen unserer kleinen Mitbewohnern eine Stimme zu verleihen und in ihren Namen möglichst viele Menschen auf den richtigen Weg zu bringen.


Laura:Seit 2013 halte ich Kaninchen. Wie jeder Anfänger habe ich den Fehler gemacht und meine beiden im ZooFACHhandel gekauft. Die Beratung ließ zu wünschen übrig. Wir haben uns schnell für freie Wohnungshaltung entschieden und mittlerweile haben wir ein Kaninchenzimmer eingerichtet. Meine beiden Kaninchen Carlo (5 Jahre) und Tara (3 Jahre) leben auf 15 qm in Ihrem eigenen Zimmer. Leider ist unsere erste Häsin Sam, die damals mit Carlo im Alter von 12 Wochen bei uns eingezogen ist, bereits verstorben. Dafür durfte Tara bei uns einziehen. Sie kommt von einem Vermehrer.
Warum ich aktiv bin? Artgerechte Beratung in Zoofachgeschäften lässt immer noch zu wünschen übrig. Die Bedürfnisse der Kaninchen werden in der Regel immer noch extrem missverstanden und unterschätzt. Es sind kleine Tiere mit hohen Ansprüchen. Ich möchte den Menschen diese Bedürfnisse näher bringen um vielen weiteren Kaninchen ein artgerechtes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Florentina Hase:Ich habe als Kind schon Kaninchen gehabt und da leider alles falsch gemacht, was nur geht. Wenn ich heute daran denke, wird mir bewusst, wie schlimm es gewesen ist. Aber damals wusste man es nicht besser und alle haben Kaninchen gehalten. Viele alleine, im Stall und mit dem üblichen Futter. Es gab dieses große Angebot an Literatur nicht und nicht diese Fülle an tollen Internetseiten. Mein Wissen über artgerechte Haltung hat sich in den letzten Jahren sehr erweitert. Diese Süßen Tiere haben mein Herz einfach erobert.
Warum ich aktiv bin? Ich möchte einfach, dass artgerechte Haltung weiter verbreitet ist. Allen Kaninchen sollte es gut gehen und sie sollen ein tolles Leben in einem schönen Zuhause führen können. Daher ist es wichtig, dass es viele Menschen gibt, die sich dafür einsetzen und ihr Wissen und die Leidenschaft weitergeben.