Ich habe gerade mal wieder mein Urlaubskaninchen Knut hier.
Er kommt seit 3 Jahren zu mir und war damals schon alleine. Seine Besitzerin ist selbst schon älter und hat Knut von ihrem Sohn übernommen.
Knut Partnerin war kurz vorher gestorben und sie hat Knut übernommen, weil er auch schon älter war und ihm ein schönes zu Hause geben wollte.
Ich hatte damals mit ihr gesprochen, dass es für Knut toll wäre, wenn er wieder eine Partnerin bekommen würde.
Sie weiss, dass es nicht so toll für Knut ist, dass er alleine lebt, aber damals war der Gedanke: Knut ist schon alt (ca. 6-7 Jahre) und wird nicht mehr so lange leben und sie ist auch schon älter und möchte nach Knut mit der Kaninchenhaltung aufhören.

Jetzt ist er das 4. Mal hier in drei Jahren und ist wahrscheinlich deutlich älter geworden, als sie gedacht hatte. Leider ist er immer noch alleine.

Diese Haltung haben ja viele, die alte Kaninchen haben und dann mit der Haltung aufhören wollen, wenn das letzte verstorben ist.

Ich mache mir Gedanken, wie man diesen Kaninchen helfen kann- sie tun mir leid, wenn sie gerade mal Lebensende alleine bleiben müssen.

Es gibt ja schon Vereine, die Kaninchen dorthin vermitteln mit der Garantie, dass sie nach Versterben die Kaninchen wieder zurücknehmen.

Was haltet ihr davon?

Kaninchen sollten auf jeden Fall einen Partner haben egal wie alt. Wenn man mit der Kaninchenhaltung aufhören möchte, sollte man dem "letzten" Tier gegenüber so fair sein und dass vermitteln und nicht denken, es lohnt sich ja nicht, er / sie ist schon so alt.

Gegenüber Leihkaninchen bin ich sehr skeptisch, unter Umständen ist es ja ein ewiges hin und her. Vergesellschaftung, Einleben in das neue Zuhause und dann wird es wieder rausgerissen. Das Spiel beginnt von neuem. Beim Kaninchenschutz wird so etwas wohl auch praktiziert.

Ich finde den Weg ein neues, endgültiges Zuhause zu suchen besser

Ich denke da wie Tine, wenn man nach dem Tod des Tieres keine Kaninchen mehr halten will, dann sollte man gleich den Schnitt machen und dem Tier ein neues ZUhause mit Partnertier suchen. Das Hin und Her, dem Leihkaninchen ausgesetzt sind, ist für die Tiere doch unnötiger Streß

als Tine starb sagte meine Familie auch, ich brauch doch niemanden für Flupp, er wäre doch schon so alt.
Er wird jetzt im April 9. Tiara seine neue Partnerin ist etwas älter. Seit Juli 2011 wäre er jetzt schon alleine...
Hätte ich damals jemanden gehabt, der einen älteren Schnupfer gesucht hätte, wäre ich, trotz dass Flupp
bei mir Kaninchen Nr. 1 war und etwas ganz besonderes ist, bereit gewesen, ihn dort hin zu geben.
Viele denken da einfach in der Hinsicht egoistisch,
dass sie ihr geliebtes Häschen nicht abgeben wollen, und deshalb finde ich die Option im Sinne des Tieres nicht
schlecht. Wer letztlich das Tier nach dem Tod vermittelt ist egal, nur wenn jemand sagt, er will danach
definitiv aufhören, dann lieber so als das Tier alleine lassen...

Ja, an Leihkaninchen stoße ich mich auch. Tiere sind ja keine Objekte, die man vermietet.
Aber auf der anderen Seite machen wir ja als Tierschutz etwas ähnliches, wenn wir die Kaninchen, die wir mal irgendwo hin vermittelt haben wieder zurücknehmen, wenn sie nicht mehr in ihrem neuen zu Hause bleiben können. Manchmal ist es ja auch der Grund, dass der Partner verstorben ist und sie mit der Kaninchenhaltung aufhören möchten. Vielleicht sagen sie das vorher nicht, aber das Ergebnis ist ja das Selbe.

Klar sage ich auch, eigentlich sollte man das letzte Tier abgeben, wenn man aufhören möchten, aber das machen die Leute ja oftmals nicht, weil das Tier dann schon 8 Jahre oder länger in der Familie wohnt. In der Konsequenz bleiben viele Tiere dann leider alleine...

Das wäre ja die Chance, dass die Leute sich in das Kaninchen genauso verlieben, dass es dann auch weiterhin da bleiben kann

Ich muss mal Elli fragen oder vielleicht schreibt sie auch etwas hierzu in den Thread, denn ich meine, dass ihr TSV bei dem sie aktiv vor Ort ist ein ähnliches Konzept hat.

Huhu…
An dem Begriff „Leihkaninchen“ wird sich jeder der Tierschutz betreibt stoßen.
Bei dem Verein mit dem ich zusammen arbeite, heißt es netter „Patentier auf Zeit“.

Das Problem wie es Yvonne auch schon angesprochen hat ist folgendes:
Es gibt unheimlich viele Kaninchen oder Nager, die nach dem Verlust ihres Partnertieres ein einsames Dasein fristen weil die Besitzer die Endlosschleife beenden und eigentlich mit der Tierhaltung aufhören wollen. Ich vertrete grundsätzlich die Meinung, dass man dann für das Tier entscheidet und möglichst versuchen sollte das Fellchen in gute Hände zu vermitteln und zwar auf einen Endplatz. Leider ergibt sich in vielen Gesprächen mit den Besitzern, dass sie aber genau das nicht übers Herz bringen, denn sie hängen an dem Tier weil es schon ein langjähriges Familienmitglied ist. Sie fühlen sich dann schlecht weil sie es einfach weggeben und sehen nicht den eigentlichen Sinn und das Bedürfnis des Tieres auf Gesellschaft – denn sie selbst kümmern sich doch und verbringen viel Zeit mit dem Tier. Und hier sage ich ganz klar: Bevor diese verwitweten Tiere dann alleine vor sich hin vegetieren und apathisch ihr Lebensdasein fristen, ist die Option eines Patentieres welches zwar auf dem Papier in der Obhut des Vereines bleibt aber in seiner neuen Familie so gestellt ist als wäre es das eigene, sprich die neuen Besitzer haben die gleichen Rechte und auch Verpflichtungen als wäre es das eigene Tier, eine super Idee und tolle Lösung für alle Beteiligten. Patentier auf Zeit, Leihkaninchen oder wie auch immer man es nennen will bedeutet eigentlich nur, dass das Fellchen immer wieder zurück auf eine Pflegestelle des Vereins kann. Letztendlich gibt diese Gewähr jeder gute Tierschützer der ein Tier vermittelt – alleine nur um auszuschließen, dass das Tier hinterher irgendwo landet. Und ja, es ist schon oftmals vorgekommen, dass wir ein Patentier vermittelt haben und die Möhrenspender sich unsterblich verliebt und das Kaninchen oder Meeri behalten bzw. sogleich adoptiert haben – es gibt oft unerwartete Happy Ends . Wie in vielen anderen Fällen auch kommt es immer auf die eigene Sichtweise an und vllt. wie man manche Sachen „verpackt“.
LG,
Sandra

Danke für die Info!

Ich glaube auch, dass viele sich dann vielleicht doch verlieben und das Tier bleiben kann.

Ich bin ja auch schon ziemlich lange im Tierschutz unterwegs und wie oft haben wir schon ein Tier vermittelt, bei dem wir dachten: super, das hat ein ganz tolles endgültiges zu Hause gefunden und dann kam es doch irgendwann wieder zu uns zurück, weil die Leute es aus verschiedensten Gründen nicht mehr haben wollten.
Ein guter Tierschutz übernimmt ja ein lebenlang die Verantwortung für die Tiere, die mal bei ihm in Obhut waren und nimmt sie dann wieder auf Pflegestelle zurück.

Deswegen finde ich den Ansatz von Partnertier auf Zeit inzwischen gar nicht mehr schlecht. Hat auch etwas gedauert, bis ich mich damit anfreunden konnte, aber es trifft wohl ganz gut die Realität.