Hallo zusammen,
wir brauchen eure Hilfe bzw. Erfahrungen.
Bei uns haben 5 Wackelnasen ihr Zuhause gefunden (2 Böckchen und 3 Häsinnen).
Eines unserer Böckchen hat am Donnerstag morgen auf der Seite gelegen und kam nicht mehr hoch, war auch komplett orientierungslos.
Mein Mann hat ihn dann hochgenommen, zur Seite gesetzt, gestreichelt und kurz darauf war alles wieder normal, er ist den ganzen Tag durch die Wohnung geflitzt, hat gegessen und getrunken. Heute Morgen als ich sie alle gefüttert habe, hat er sich im Gehege im Häuschen verschanzt und wollte nicht raus. Mein Mann hat ihn wieder hochgenommen und im Flur abgesetzt, dort ist er "stützend" an der Wand langsam entlang gelaufen und in der Mitte des Flures "zusammen gebrochen" und der Kopf war nach oben gedreht.
Wir haben ihn eingepackt und sind direkt zum Tierarzt, wo man nach einer ausgiebigen Untersuchung und Röntgen nichts festellen konnte. Unser Tierarzt vermutet das er ein Träger der EC Krankheit ist, welche sich momentan durch Stress hin und wieder zeigt.
Seine Partnerin ist z.Zt in Hitze und scheint ihn damit sehr zu stressen, wir haben die beiden jetzt erstmal getrennt, damit er zur Ruhe kommt nur vermissen die beiden sich sehr.
Nun sind wir am überlegen sie sterilisieren zu lassen (er ist schon kastriert), damit die beiden wieder zusammen gesetzt werden können, da wir nicht wollen das die Krankheit bei ihm ausbricht und er durch diese ganzen Hitzephasen von ihr gestresst wird.
Habt ihr schon solche Erfahrungen gemacht und könnt uns weiterhelfen? Oder uns Tipps zur Futterzugabe, Vitamine bzw. wie man die Krankheit "unterdrücken" kann geben.
Wir gehen mit ihm Morgen nochmal zum Tierarzt um uns dort Rat zu holen, aber über euren Rat, Tipps oder Hilfestellung würden wir uns sehr freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße
von der Häschen Familie

Noch mal danke für deine Unterstützung.

Wir waren noch mal heute beim Arzt.
Wir sind zu der Entscheidung gekommen ihn zu behandeln gegen E. C.
Er(Schnuffel) bekam eine Spritze mit Vitamin B und eine mit Panacur.
Wir geben ihn das jetzt täglich.
Panacur und ein entzündungshemendes Mittel für 4 Wochen.
Vitamin B bekommt er bis nächsten Mittwoch das Vitacombex Na Multi Vitamin vom Fressnapf.
Der Arzt hat uns aber zusammen mit der Medizin ein hochwertigeres Vitamin B Komplex bestellt.
Dazu beziehen wir noch vom Bauer unseres Vertrauens Bio Heu. Dort haben wir jetzt noch getrocknete Brennnessel und Löwenzahn bestellt.

Wir wollen versuchen alles richtig zu machen.
Best mögliche Behandlung und Unterstützung, aber mit wenig Stress und Riesigen für Schnuffel.

Wir wären sehr dankbar wenn ihr uns mit weiteren Möglichkeiten unterstützen könnt.

Schnuffel geht es so weit heute gut.
Wir halten ihn weiter getrennt.
Heute morgen hat er sich etwas vor mir erschreckt und viel beim Laufen hin. Sicher war es das E.C..
Danach war aber alles gut.
Er läuft normal, machte auch Freudensprünge oder kletterte auf den Käfig. Er darf sich in einem sicheren Bereich im Wohnzimmer frei bewegen.
Beim Arzt wurde er auf den Boden gesetzt und auch da schien alles normal zu sein.
Jetzt am Abend isst er und chillt ganz bequem.

Ich bin bis jetzt guter Dinge dass er eine Chance hat.

Besten Gruß von der Hasi Familie. =)
(wir haben 5 Stück.)

NS:
Sternchien(seine Freundin) wird nach der "heißen Phase" kastriert. Hoffe sie vertragen sich nach der Trennung wieder.
Derzeit kann ich sie aber unmöglich zusammen setzen. Sie jagt und besteigt ihn und er bekommt wieder einen Anfall.

Habt ihr Erfahrung wie Sternchen nach der Kastration sein wird? Ich hoffe sie ist viel ruhiger.

Gerade beobachte ich Schnuffel, er putzt sich, trinkt und isst ein wenig Gresse und Heu.

Wir behandeln seit Jahren EC-Kaninchen, gerade auch wieder eines mit schweren EC-Schub.
Die Vorgehensweise hierbei ist oft gleich.

Aber zunächst mal zum besseren Verständnis eine kurzer Beschreibung, was EC letztlich ist:
Encephalitozoon cuniculi ist ein Erreger, der vor allem das Zentrale Nervensystem und die Nieren befällt. Aber auch die anderen Organe sind oft betroffen. Erreicht der Erreger das Gehirn schädigt er die dortigen Gehirnzellen, welche dann absterben und für neurologische Ausfallerscheinungen sorgen können. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wie schwere Nierenschäden, was besonders hinterhältig ist, da man in der Regel erst etwas bemerkt, wenn die Nieren schon zum Großteil geschädigt sind. Neurologische Ausfallerscheinungen wirken sich häufig auf den Kopf oder die Hinterläufe aus, was einen Schiefkopf oder Lahmheit verursachen kann. Aber die Folgen sind generell bei EC sehr vielfältig.
Was man letztlich tun kann ist das Immunsystem zu unterstützen und die Erreger mit Fenbendazol im Magen-Darm-Trakt abtöten. Mit den restlichen Erregern muss das Immunsystem des Kaninchens alleine zurechtkommen. Unbedingt wichtig ist ein gehirngängiges AB, dass Sekundärerreger im Gehirn bekämpft, für welche die abgestorbenen Neuronen im Gehirn ein toller Nährboden sind. Vitamin B schließlich ist noch wichtig, um die Nervenregeneration zu unterstützen.

Die Behandlung:
Eine Kur geht üblicherweise über 28 Tage, ggf schließt daran eine zweite Kur an usw. Eine Kur immer zuende geben, nie einfach so abbrechen.
Jeden Tag
Fenbendazol (Panacur),
Vitamin B (mindestens 14 Tage, wir geben es generell immer voll durch, also die ganzen 28 Tage,
5 - 10 Tage (je nach schwere des Schubes) ein gehirngängiges AB (z.B. Baytril)
ggf. ein Paramunitätsinducer wie z.B. Zylexis (wir selbst haben das in einem ganz schweren Fall einmal gemacht)
bei Nierenproblemen ggf. Infusionen (hatten wir mal 7 Monate lang täglich gemacht)

Wichtig ist: Wenn das Kaninchen nicht ausreichend frisst, unbedingt mit Päppelbrei zufüttern, um das Gewicht und die Verdauung in Schwung zu halten.
Das Kaninchen sollte stressfrei liegen, am besten auf einem Vetbed, es sollte dunkel und ruhig sein.

Danke für die Aufklärung. Etwa gleich wurden wir von unserem Arzt aufgeklärt.

Wir haben die Hoffnung dass durch die frühe Erkennung und Behandlung diese Schäden garnicht erst eintreten oder er dauerhaft Symptome zeigt.

Wir würden ihn gerne dauerhaft gesund halten.

Nach der Kastration von Sternchen führen wir die beiden wieder zusammen.
Sie vermissen sich sehr.

Wir nehmen auch das Vitamin B aus Kapseln von Ratiopharm.

Was ich noch anmerken möchte zu EC:
Der Erreger bleibt ein Leben lang, EC ist nicht heilbar. Zumeist kommen die Kaninchen aber damit gut klar, man muss nur einige Dinge beachten, wie Vermeidung von Stress, ggf barrierefreies Wohnen (bei dauerhaft geschädigten Patienten). Wenn Gehirnzellen absterben und es dadurch zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommt, können nach einiger Zeit eventuell andere Gehirnzellen die Aufgaben dieser abgestorbenen Zellen übernehmen. Deswegen muss man ihnen über diese Zeit auch hinweghelfen, in der sie sehr orientierungslos sein können (vor allem wenn man "rollende" EC-Patienten versorgen muss). Was aber oft zurückbleibt ist der Schaden der entsteht, wenn sich über zu langen Zeitraum die Sehnen und Bänder einfach überdehnt bzw. verkürzt haben. So bleiben oft Kopfschiefhaltungen zurück, das muss aber nicht immer dazu kommen. Selbst wenn es zurückbleibt kommen die Kaninchen damit aber nach einiger Zeit gut klar und nehmen es als "normal" hin.