Hallo alle zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinungen hören zum Thema Weibchenkastration.
Da habe ich sehr viel unterschiedliches gehört.

Bei Greta sind bisher keinerlei Auffälligkeiten festzustellen.
Sie ist geboren im September 2014 und somit über 2 Jahre.
Letztes Jahr im März hat die einmal ein Nest gebaut. Das Ganze ging einen Tag, da war ihr Interesse schon vorbei. Ob Scheinschwangerschaft oder Hitze, das weiß ich leider nicht. Habe damit auch keinerlei Erfahrungen.

Ansonsten ist sie nicht auffällig.
Untersuchungen der Gebärmutter haben noch keine stattgefunden. Sollte das mal gemacht werde? Darüber habe ich nachgedacht, bin mir aber u sicher, ob ein Ultraschall da ausreichend ist.

Was für Erfahrungen habt ihr?
Was würdet ihr mir raten?

Eine Kastration halte ich momentan für nicht angebracht, es sei denn, bei Untersuchungen würden Veränderungen an der Gebärmutter festgestellt werden.

Wie seht ihr das?
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Hmmm, das ist wirklich ein kontroverses Thema, Julchen. Ich kann Dir da natürlich nur von meinen eigenen, persönlichen Erfahrungen berichten.

Bisher habe ich keine Weibchen kastrieren lassen. Drei von fünf haben Gebärmutterkrebs bekommen, als sie ihr viertes Lebensjahr überschritten hatten. Bei Lucy haben wir dann deshalb eine Ovariohysterektomie machen lassen, wie man die Kastra eigentlich nennt, sie hatte Glück, dass nichts gestreut hatte und es ging ihr gut. Dennoch hat sie später neue Tumore ausgebildet, in der Lunge, und wir mussten sie erlösen lassen. Blanca ist bei der OP gestorben, bei ihr hatte der Tumor bereits in die Lunge gestreut, was sehr oft passiert. Ja, und Nieves habe ich vor einem Jahr deshalb verloren, sie hat sich auch nicht mehr erholt, der Tumor war zu groß gewesen, weil die vorherige TÄ ihn übersehen hatte, Gestorben ist sie letztlich an einem Lungenödem .

Zumindest Nieves war auch nie auffällig, kein Nestbau, keine Hitzigkeit, nichts. Lucy war häufig scheinschwanger, Blanca ab und zu, vielleicht ein, zwei Mal pro Jahr.

Meine jetzige (sehr gute!) Tierärztin ist pro Kastration bei Weibchen, vor allem wegen des extrem hohen Risikos, dass sie an Gebärmuttertumoren erkranken und hat auch ihre eigenen Weibchen alle kastriert. Nach meiner schmerzhaften Erfahrung mit Nieves habe ich beschlossen, Freya im Oktober mit acht Monaten kastrieren zu lassen. Sie hat alles super überstanden.

Positiv: Freya wirkt seither viel weniger "gehetzt" als vorher, als sie eher wie so ein Duracell-Hase war. Angst vor Gebärmutterveränderungen muss ich auch nicht mehr haben.

Negativ: Die VG, die im Mai gestartet hatte, sich ziemlich hinzog, dann aber doch als erfolgreich zu bewerten war, war hinfällig. Freya hat kurz danach Loki so attackiert, dass er geschrieen hat, und seitdem sind sich die beiden bis jetzt nicht wieder richtig grün geworden. Vor Freyas Kastra hatten sie sogar begonnen gehabt, vorsichtig miteinander zu kuscheln

Raten kann zumindest ich Dir schwer, Julchen. Früher war ich eher dagegen, einen so großen Eingriff rein prophylaktisch machen zu lassen, nach Nieves war ich überzeugt, bei Freya das Richtige zu tun, jetzt zweifel ich wieder. Ich fürchte, letztlich musst Du diese Entscheidung selbst für Greta und für Dich treffen .

Vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort.
Ich weiß, dass gerade das ein sehr schweres Thema ist, wo die Meinungen sehr auseinander gehen.

Aber gerade solche Erfahrungen sind immer sehr interessant und sowas meinte ich mit meiner Frage.

Es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest.

Das zeigt mir aber, dass ich mich mit diesem athematisch doch schon beschäftigen sollte, denn auch wenn Greta keine Auffälligkeiten zeigt, heißt das ja nicht, dass alles okay sein muss.

Ich finde, es ist genau deswegen ein sehr gutes und wichtiges Thema, eben weil es so schwierig ist und es vermutlich keine allgemein gültige Antwort gibt. Meine Erfahrungen waren/sind sicher nicht gerade schön, aber wenn sie Dir und anderen vielleicht ein bisschen weiterhelfen können, dann haben sie ihren Sinn

An Deiner Stelle würde ich Greta entspannt beobachten, ohne allzu besorgt zu sein. Es klingt doch alles sehr gut bei ihr und sie ist noch jung. Ich selbst würde auf Veränderungen an den Zitzen achten und eine Kastra ernsthaft erst in Erwägung ziehen, wenn ich Veränderungen in ihrem Verhalten bemerken würde. Dann würde ich aber sofort eine Untersuchung der Gebärmutter machen lassen, damit eventuelle Veränderungen so früh wie möglich erkannt werden können. Man darf auch nicht vergessen, dass es ein schwerer Eingriff ist, viel größer als bei Rammlern, und wenn schon schwerwiegendere Probleme da sind, ist das OP-Risiko natürlich viel größer als im Anfangsstadium, wenn das Tier noch fit ist.

Genauso habe ich mir das auch gedacht. Ich werde es beim nächsten TA Besuch mal ansprechen und vielleicht einfach mal ein Ultraschall machen lassen.
Greta ist ja soweit immer gesund bisher und hat die TA-Praxis selten gesehen. Gott sein Dank. Das darf auch gerne so bleiben.
Aber man liest ja so viel und hört sehr oft von Veränderungen, daher bin ich sehr dankbar für Erfahrungsberichte.

Dann bleib einfach entspannt und freu Dich, dass die süße Greta so gesund und fit ist . Mir geht es auch so, je mehr ich höre, lese und erfahre, desto mehr Sorgen mache ich mir. Irgendwann schaut man die Kaninchen nur noch mit dem "sind sie wirklich nicht krank? Blick" an und vergisst dabei die ganze Freude am Zusammenleben.

Aber: Ja, Kaninchen können und dürfen auch einfach nur gesund und munter sein

Da hast du absolut Recht.

Wenn man ein Ninchen hat, was immer wieder Probleme und Beschwerden hat, kann man gar nicht glauben, dass es dem anderen einfach nur gut geht.
Aber ich freue mich sehr für Greta, dass es ihr scheinbar wirklich sehr gut geht und sie ihr Leben genießt.

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Ich finde sie macht einen sehr entspannten Eindruck

Oh, sind das tolle Bilder!

Greta ist ja richtig tiefenentspannt...oder ist das ein Plüschtier, dass Du immer mal wieder an verschiedene Plätze gelegt hast?

Das letzte Bild ist klasse...sieht aus, als würde sie fernsehen und als wäre die Sendung auch zur Abwechslung mal interessant. "Hey, bringst du mir bitte noch eine Tüte Erbsenflocken aus der Küche mit?"

Genauso ist es!! 😂
Sie schaut wirklich TV. Der Blick ist jedenfalls genau darauf gerichtet.

Ich hoffe, es war eine kaninchengerechte Sendung!

Weibchenkastrationen sind in der Tat ein sehr kontroverses Thema. Früher war ich eher dagegen, mit den Jahren aber nun eher ein Befürworter der Kastration geworden. Wobei Saqri das schon so richtig formuliert hat, es heißt eigentlich nicht Kastration sondern Ovariohysterektomie, also eine vollständige Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöck, wobei in der Regel ein Stumpf zurückbleibt. Alles andere ist eher nicht sinnvoll, wenn dann sollte man immer die alles entfernen lassen, und nicht nur die Gebärmutter oder gar nur die Eierstöck durchtrennen.
Das Problem ist einfach, dass auch unauffällige Häsinnen schon unter einem Jahr Gebärmutterveränderungen haben können und das Risiko, dass man es zu spät bemerkt natürlich oft sehr hoch ist. Da diese Tumore sehr schnell streuen, zumeist in die Lunge, ist es dann oft schon zu spät, wenn man es bemerkt.
Bie mir sind mittlerweile alle Damen kastriert und ich lasse das auch bei allen Zugängen machen, allerdings oft nicht sofort, sondern erst nach einiger Zeit, so 3 - 6 Monate, außer natürlich sie sind bereits auffällig, damit sie etwas Zeit haben sich einzuleben. So wurden im letzten Jahr gleich drei Häsinnen bei mir kastriert, zuerst Berulfinja, dann Nira und schließlich Wenja. Alle Häsinnen sind danach ruhiger und ausgeglichener gewesen, das galt auch ausnahmslos für alle früher kastrierten Damen. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass es doch mitunter dazu kommen kann, dass die Häsinnen ein wenig träger werden können und mehr an Gewicht zulegen, was allerdings auch ein wenig verständlich ist, wenn man bedenkt, dass sie nun nicht mehr hitzig und praktisch nicht mehr scheinschwanger sind. Nur einmal hatte ich eine kastrierte Häsin, die trotzdem noch mal ein Nest gebaut hat, 3 Jahre nach ihrer Kastra, was ich schon ein wenig spannend fand. Dieselbe Häsin hatte dann einige Zeit später einen Gesäugetumor, der glücklicherweise sehr schnell erkannt worden war und entfernt werden konnte, bevor er in die Lunge streuen konnte.

Letztlich muss es aber jeder selbst wissen, wie er in dieser Sache vorgehen möchte, ich würde aber immer zur Kastra raten, zumal sie nun mit über 2 Jahren ein gutes Alter dafür erreicht hat. Allerdings würde ich das nur eine TA-Praxis machen lassen, in der die TÄ auch über entsprechende Erfahrungen verfügen und die richtigen Nähte beherrschen. Meine Praxis ist da richtig gut, es gab praktisch noch nie Probleme mit meinen oder anderen Häsinnen die ich kenne und dort operiert wurden. Wenn es jemand macht, der wenig Erfahrung hat, steigt natürlich das Risiko, dass etwas schiefgehen könnte, sprunghaft an.

Mümmel, dir auch vielen lieben Dank für deine Worte.

Das Wort Kastration hatte ich jetzt gewählt, da es ja umgangssprachlich so verwendet wir. Dass bei dem Eingriff alles entfernt werden sollte, dass ist mir bewusst und wenn ich mich dafür entscheide wird da auch ein ausführliches Gespräch mit der Klinik stattfinden, damit da nicht schief geht.😉
Ich weiß gar nicht, ob die Klinik, in die wir immer mit Tom fahren da große Erfahrungen haben. Das ist eher eine Gemeinschaftspraxis mit mehreren angestellten Ärzten und 24 Stunden Notdienst. Eine Klinik in dem Sinne, wie man sich das vorstellt, ist es nicht.

Mümmel, hast du vielleicht einen TA, wo du sicher weißt, dass er da Erfahrungen hat? Im 46282 Bereich und Umkreis.
Bei Dr. Lazarz ( oder so ähnlich) aus Duisburg, weiß ich, dass er auf Zähne spezialisiert ist. Und sich auch sonst gut mit Kaninchen auskennt. Ansonsten habe ich da keine Erfahrungen.
Ich werde in unserer Klinik das Thema mal ansprechen, aber wie die sich genau auskennen, muss man ja von anderen meistens erfahren. Selber werden sie ja nicht sagen, dass sie das nicht oft machen.
Und die nächste Frage wäre ja auch, was ist oft und was ist selten!? 🤔

Ich denke, gerade wenn soetwas nicht akut, sondern Planjahr ist, sollte man sich auch die Zeit nehmen um sich genau zu informieren und den Eingriff zu planen. Denn dann sollte Greta ja auch im Nachhinein optimal versorgt werden.
Das müsste dann möglichst im Urlaub gemacht werden.

Mümmel, vielleicht hast du da ja Erfahrungen und kannst mir bezüglich der TA-Auswahl behilflich sein!? 😊

Ich komme ja aus der Nürnberger Gegend, in NRW kenn ich natürlich persönlich nichts, auch kenn ich da eher wenige Leute. Mein Bereich ist eher so Nordbayern und Baden-Württemberg, so Reutlingen und Stuttgarter Gegend, da bin ich öfter und kenn auch viele Kaninchenhalter dort.
Die Kaninchenhilfe, bei der ich bisher noch aktiv war (seit heute nicht mehr), hat auf ihrer Homepage aber eine große Tierartzdatenbank. In wie weit da baer Kastrationsexperten für Häsinnen dabei sind, kann ich nicht abschätzen. Hier mal ein Link.
http://www.kaninchenhilfe.com/tierarztdatenbank

Vielen Dank, da schaue ich doch mal! Vielleicht werde ich da fündig!