Liebes Forum,
ich bin total verzweifelt. Ich weiß, es gibt schon viele Themen zu VG, verzeiht mir, wenn ich "umsonst" ein neues Thema erstellt habe, bin neu im Forum :)

Kurze Zusammenfassung:
Bis vor kurzem hatte ich 2 Zwergwidderkaninchen, die Dame ist vor über 1 Monat nach längerer Krankheit verstorben. Also musste eine neue Partnerin für unseren Senior her. Also ab ins Tierheim – Partnerin ausgesucht. VG lief problemlos, bereits am 2ten Tag wurde gekuschelt & geputzt. Leider ist unser Senior 2 Wochen später an einem Darmverschluss erkrankt & wir mussten ihn erlösen.

Jetzt war die neue Dame (Jess, 1 Jahr) wieder alleine. Also haben wir uns einen kastrierten Rammler (Sam, 8 Monate) dazugeholt. VG lief die ersten 2 Wochen recht gut, hin und wieder flogen Fellbüschel durch die Luft, Sam dürfte sich unterworfen haben & streckte Jess häufig den Kopf hin, um geputzt zu werden. Doch dann gings los, Sam biss Jess in den Hintern. Ab zum TA, tgl Bäder mit Käspappltee & Antibiotika – Wunde war zum Glück nicht sehr tief & ist schon fast wieder verheilt. Am Mittwoch dürfte sich Jess wohl „revanchiert“ haben & hat Sam in den Hintern gebissen. Leider viel schlimmer. Warn Donnerstag Früh gleich beim TA – Sam wurde unter Narkose genäht, bekommt jetzt auch Antibiotika & muss gebadet werden. Seitdem hat Sam panische Angst vor Jess. Sobald sie in seine Nähe kommt, rennt er panisch davon.

Wir haben die 2 Streithähne jetzt seit Donnerstag Nacht getrennt, da wir Angst hatten, dass Jess ihn nochmal in die Wunde beißt. Sam ist jetzt im Schlafzimmer, Jess im Wohnzimmer. Leider sind sie nur durch eine Tür getrennt & können sich evtl hören & vl sogar riechen.

Wir planen eine neue VG in 2-3 Wochen im Vorzimmer, wenn alle Wunden verheilt sind.

Glaubt ihr, dass ein neuer Versuch noch Chancen hat? Was sollen/können wir für den nächsten Versuch beachten? Soll einer der beiden überhaupt für die Zeit der Trennung ausziehen? Hab Angst, dass sich vl die Aggressionen in der Trennungsphase nur noch anstauen & es danach noch schlimmer zugeht. Bin für jeden Tipp dankbar!

Hallo Conny,

zunächst ein paar Fragen:

Wurde die VG auf neutralem Raum gemacht?

War genügend Platz vorhanden?

Ist Jess evtl krank oder scheinschwanger (das kann nämlich zu solch plötzlichen Umschwüngen führen)?

So wie du schreibst, scheinst du Erfahrung zu haben und die wichtigen Schritte eingehalten zu haben. Du kannst es auf jeden Fall ein 2. Mal versuchen. In solchen Fällen hilft manchmal sogat eine Gitter-an-Gitter-VG, auch wenn meist davon abgeraten wird. Desweiteren könnte man versuchen, die VG in Sam's Revier zu machen, dann ist er sicherer und hat nicht solche Angst.

Viele Grüße

Danke für die Antwort!

Mir ist leider erst im Nachhinein aufgefallen, dass der Ort für die erste VG nicht sehr klug gewählt war. Der neutrale Ort sollte doch immer ein neutraler Ort bleiben, oder?

Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer :D

Wir haben die erste VG im Wohnzimmer gemacht, damit genug Platz zur Verfügung ist. Jess war davor hauptsächlich im Schlafzimmer, aber sie kannte das Wohnzimmer schon von ein paar kurzen Erkundungstouren. Im Wohnzimmer gings ja noch recht gut & als 2 Tage lang keine Fellbüschel flogen & sie ihn geputzt hat, haben wir sie auch gemeinsam ins Schlafzimmer gelassen.

Sam hat sich sofort eins der Häuschen ausgesucht & sich reingelegt. Doch sie hat ihr altes Revier verteidigt (obwohl alles gesäubert, umgestellt & teilweise neu gekauft wurde - sie wollte alles für sich beanspruchen & hat ihn ständig gejagt). So weit ichs beobachten konnte, waren die "großen" Kämpfe meist im Schlafzimmer.

Warn mit Jess natürlich beim TA, bis auf die fast verheilte Bissverletzung ist sie gesund.

Die nächste VG soll eben im Vorzimmer+Küche stattfinden, was jedoch weniger Raum ist, als im Wohnzimmer. Hab aber, ehrlich gesagt, schon etwas Angst davor..

Achja, eine Frage hab ich noch :)
Wärs gescheit, Jess wieder in ihr altes Revier zu geben für die Trennung? Also quasi Räume zu tauschen? Oder solln wirs so belassen, wie es jetzt ist (Sam im Schlafzimmer, Jess im Wohnzimmer)?

Belässt alles so, wie es ist. Wenn ihr jetzt die Räume tauscht, dann riechen sie sich.

Genau, wichtig wäre, dass der Raum wirklich neutral ist. Für so eine VG reichen 5 bis 6 qm. Mehr Platz ist manchmal sogar kontraproduktiv. Je nach Verlauf der VG kann man immer noch das Gebiet verkleinern oder vergrößern.

Und dann am besten lange in diesem neutralen Ort lassen. Ich denke, das frühzeitige Umsetzen war hier der Knackpunkt. Also auch wenn sie sich verstehen, lieber noch eine Woche länger am VG-Ort lassen. So mache ich das immer, um auf Nummer sicher zu gehen.

Vielen Dank für die Antwort!!

Werden das in 2 Wochen dann im Vorzimmer versuchen. Meinst du, können wir dann die Tür zum Wohnzimmer offen lassen & durch ein Gitter den Weg ins Wohnzimmer versperren, damit wir sie etwas besser im Blick haben? Jess würde dann natürlich ihr Revier sehen. Oder wär das kontraproduktiv?

Will dann halt nicht ständig die Tür aufmachen, das würde ja auch zusätzlichen Stress verursachen, oder?

Die Idee mit dem Gitter ist prima. So habe ich das bei meinen VGs auch immer gemacht

Hallo :)

also wie schon erwähnt sollte es neutral sein.. reib die Häschen am besten bei der VG mit Heu oder Kamillen/Fenchel/Kräutertee wo keine Zusatzstoffe drinnen sind ein. Am besten holst du Kartons (wenn möglich unbedruckt) und schneidest 2-4 eingänge rein. schau das die beiden viel platz haben ich würde zu 6qm tendieren und nicht nur zu 4, so wie sie sich benehmen. und alles mit Essigwasser nochmal abwischen :) und dann sollte das eig. gelingen ich drücke dir die Daumen :)

Es gibt Neuigkeiten..

Waren heute wieder beim TA - Sam's Nähte wurden entfernt, alles super verheilt. Hatte Jess auch mit, da ich in den letzten Tagen doch große Zweifel an ihrem Geschlecht hatte. Und das worst-case-szenario trat ein!

Jess ist ein MÄNNCHEN!

Dabei wurde uns Jess im Tierheim ausdrücklich als weibchen verkauft. Auch bei der Enduntersuchung durch den TA dort, wurde uns das Geschlecht bestätigt & noch gemeint, dass sie bestimmt nicht schwanger ist. Ich bin richtig wütend! Da verlässt man sich auf das "Fachpersonal" im Tierheim & dann sowas.. Unser TA heute konnte uns auch nicht 100% sagen, ob Jess kastriert ist. Hoden hat er keine ertasten können, aber die könnten ja auch tiefer in der Bauchhöhle liegen. Werd nochmal mit dem Tierheim Kontakt aufnehmen.

Ich bin total verzweifelt. Was soll ich denn jetzt tun? Eine weitere VG ist damit wohl gescheitert.. 2 Männchen.. das kann ja nicht gut gehen..

Liebe Conny, was Dir hier passiert ist der Super-Gau. Kein Wunder, dass die Zwei sich so zerpflückt haben :O Auf jeden Fall Kontakt mit dem Tierheim aufnehmen. Eigentlich sollten sie Jess zurücknehmen und auch für die Kastration Sorge tragen. Schön ist das alles nicht, Jess hat seine Bömmelchen scheinbar prima versteckt

Du kannst natürlich die Kastration durchführen und nach 6 Wochen Kastrafrist, in der sich die Hormone abbauen, eine neue Vergesellschaftung der 2 Buben versuchen. Ob es klappt kann man leider vorher nicht genau sagen. Gleichgeschlechtliche Konstellationen sind eher schwierig. Kommt auf den Charakter der Tiere an. Alles kann, nichts muss.

Ich würde mal schauen, was das Tierheim sagt und vorschlägt. Sicherlich hängst Du nun auch bereits an Jess und der Gedanke ihn zurückzubringen ist ebenfalls nicht schön Leider solltest Du Dich trotzdem schon einmal damit befassen, denn wenn die VG wieder scheitert, bleibt leider kein anderer Weg. Es sei denn, Du hast die Möglichkeit, noch eine Dame zusätzlich aufzunehmen Das hängt aber von Deinen räumlichen Möglichkeiten ab.

Danke für die Antwort!

Also ich wäre bereit noch ein "richtiges" weibchen aufzunehmen, weiß nur nicht, ob mein Freund da mitspielt Platz genug hätten wir ja..
Könnte denn so eine 3er Konstellation klappen? Mein TA meinte nämlich, dass ich dann mind. 2 weibchen brauche..
Das wird bestimmt ne große Diskussion heut Abend. Der Gedanke, dass ich mich von einem trennen müsste, bricht mir jetzt schon das Herz

Hallo Conny,

Oh man, das ist ja echt richtig schief gelaufen. Was für ein Mist.

Ich schließe mich Steffi an.

3er-Gruppen können gut klappen, ich hatte selbst auch eine gut funktionierende 3er-Gruppe und will es auch wieder in Angriff nehmen. Waren auch zwei Kerle und ein Mädel. Ich denke, wenn du dich dafür entscheidest, sollte das Mädel nur souverän genug sein, um es auch mit 2 Kerlen aufnehmen zu können.

Danke für die Antworten!

Ich halt auch mal auf dem Laufenden :)

War mit Jess am Freitag im Tierheim, der TÄ dort war es furchtbar peinlich.. sie meinte, sie wird mit ihrem Kollegen, der die Untersuchungen bei Jess durchgeführt hat mal ein ernstes Wörtchen reden. Haben dann nach langem Überlegen Jess fürs erste dort gelassen. Er wird dort kastriert & wir haben jetzt 3 Wochen Zeit uns zu überlegen, ob wir Jess dann wieder abholen wollen & das Projekt der 3er-Gruppe starten. Haben dann als "Entschädigung" ein echtes Weibchen mitbekommen.

Haben am Montag mit der VG auf neutralem Raum begonnen. Die ersten 2 Tage wurde fleißig gejagt & ein paar Fellbüschel flogen herum. Sieht so aus, als hätte sich Sam unterworfen.. heute konnte ich das erste Mal beobachten, wie er ihr das Köpfchen hingehalten hat & von ihr geputzt wurde

Nur eine Sache macht mir noch etwas Sorgen. Heuberge teilen ist kein Problem mehr, kommen jedoch die "guten" Sachen ins Gehege (va. Petersilie, Dille, Löwenzahn, etc) entwickelt das Weibchen nen direkten Futterneid. Sobald Sam davon isst, rennt sie zu ihm, faucht & schnappt nach ihm. Sam flüchtet sich dann immer mit ner Ladung im Mund aufs Häuschen, um es dort in Ruhe zu fressen.

Man muss dazu sagen, dass das Weibchen die ersten Tage allgemein sehr aggressiv war. Sobald wir das Gehege betreten haben & zu nah an ihr vorbei gegangen sind, wurden wir angefaucht & tlw. auch gebissen (mein Freund hat eine Bisserletzung an der Hand davongetragen, als er Futter reingelegt hat). Es wurde jedoch weniger & seit gestern gabs keine Angriffe uns gegenüber mehr & sie lies sich sogar streicheln.

Glaubt ihr, wird sich dieser Futterneid noch legen?

Hallo Conny,

freut mich erstmal für euch, dass es scheinbar so gut klappt.

Das mit dem Futterneid wird sich sicher noch legen, sie sind ja noch nicht lange zusammen. Das aggressive Verhalten macht mir allerdings Sorgen. Weiß man denn, aus welchen Verhältnissen sie kommt? Ansonsten können bei so einem Verhalten auch Veränderung an der Gebärmutter eine Rolle spielen.

Weibchen sind grundsätzlich eh oft zickig. Meine Lise verjagt Ted auch manchmal vom Futter. Er könnte ihr ja was leckeres klauen.